Zu allererst gelangen alle Wildtiere, ob jung oder verletzt, in unsere Aufnahmestation – die Auffanghalle. Hier finden die Eingangsuntersuchungen durch unsere Tierärzte in der Praxis statt. Die dortigen Mitarbeiter kümmern sich auch rund um die Uhr um die Aufzucht der Jungtiere.

In der Hochsaison gelangen teilweise im Viertelstundentakt neue Tiere hierher. Und auch abends und sogar nachts werden Neuzugänge hier untergebracht. Für die älteren Jungtiere, die schon voll bewegungsfähig sind, gibt es hinter der Auffanghalle große und natürlich ausgestattete Volieren, um sie in ersten Schritten auf die Auswilderung vorzubereiten.

Ausgewachsene Krähen und Verwandte werden in einer großen Flugvoliere hinter dem Kleintierhaus untergebracht. Diese befindet sich nahe eines Unterstandes, an dem auch Fledermauskästen zur Auswilderung angebracht sind.

Weitere Volieren befinden sich um dieses Gebäude herum: Die hinteren sind nicht öffentlich zugängig, da dort die Wildtiere nicht von Besuchern gestresst werden können. In ihnen werden beispielsweise kleinere Singvögel, z. B. Spatzen, Amseln und Tauben untergebracht, die bei gutem Wetter selbstständig durch geöffnete obere Luken entfliegen können. Im vorderen Bereich sind auch weitere Tauben, Möwen und Enten zu sehen, die nach vielen Generationen in der Stadt weniger stressempfindlich geworden sind.

In unserem Pferdestall finden Vögel und Säuger aller Art, die geschwächt oder verletzt sind, eine warme und ruhige Unterkunft. Es werden aber selten Huftiere hier einquartiert – und trotz des Namens keine Pferde. Es gibt hier jedoch Boxen, in denen auch Rehe untergebracht werden können. Wildschweine kommen zwar auch in Hamburg vor, gelangten aber noch nicht zu uns ins Tierheim (dafür aber gelegentlich Hängebauch- oder Mini-Schweine). Auch Schwäne können hier zur Beobachtung gut untergebracht werden, da die Boxen zu wenig Anlauffläche für einen Flugversuch bieten. Die weitaus häufigsten Gäste hier sind Igel. Sie gelangen vor allem in der kalten Jahreszeit zu uns und halten ihren Winterschlaf hier. Für sie sind mehrere kleine Laufställe abgesteckt – ein jeder Igel hat sein eigenes Revier zu bekommen. Der Pferdestall bietet auch genau die richtigen Temperaturen für Wildtiere, die ja prinzipiell an niedrige Temperaturen angepasst sind und es deswegen nicht zu warm haben dürfen.

Kranke, untergewichtige oder leicht verletzte Igel, die nicht mehr unter ständiger Beobachtung in der Auffanghalle sein müssen, aber auch noch nicht fit genug für den Stall sind, werden in einer eigenen Station untergebracht. Diese Station soll nicht für das Publikum zugänglich sein und befindet sich dadurch in der SOS in der Nähe von Reptilien, kranken Katzen und Quarantäne-Tieren.

Große Wasservögel wie Schwäne und Gänse können zur warmen Jahreszeit auch auf umzäunten Wiesen, hinter der Katzen-SOS, untergebracht werden. Hier haben die Vögel die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann sie unsere Verpflegung und Fürsorge nicht mehr brauchen, und können jederzeit davonfliegen.

Manch ein Schwan hat sich aber erst einmal unseren Schildkrötenteich als Zwischenstopp ausgesucht. Und auch der Hundebadeteich wird gerne von Enten besucht. Auch Reiher und Möwen wurden hier schon beobachtet – natürlich außerhalb der Öffnungszeit, wenn Ruhe eingekehrt ist.

Überhaupt ist unser Tierheimgelände voll von frei lebenden Wildtieren: Amseln huschen durch die Hecken auf der Suche nach Insekten und Beeren der verschiedenen Vogelweiden bei uns, Krähen halten Ausschau nach Essbarem und Tauben fliegen in unseren eigens für sie aufgestellten Taubenhort und auch Wildkaninchen äsen auf den zahlreichen Wiesen. Sogar Bussarde kommen hungrig vorbei: Zum Schutz unserer Hühner sind daher CDs, die abwehrende Lichtreflexe erzeugen, in den offenen Ausläufen aufgehängt.