Nicole Gemein, die zum ersten Mal bei einer Ankunft half, freut sich für die schöne Valora.

17. Juli 2017

Für neun rumänische Hunde aus dem staatlichen Lager Bucov in Ploiesti begann am vergangenen Samstag ein Leben in Sicherheit auf Hamburger Boden. Marinel konnte gesundheitsbedingt leider noch nicht ausreisen. Von der Ankunft berichtet dieses Mal unser Mitglied Petra Esch.

Der Abend der Ankunft hat mir wieder einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Tierschutz in Rumänien ist und ich bin froh darüber, einen winzigen Teil dazu beitragen zu können durch Ticketspende und Ankunftshilfe.

Es war für mich das erste Mal, die Hunde im Hellen entgegennehmen zu können. Die vorherigen Transporte, bei denen ich helfen durfte, kamen spät abends und die Hilfe ging zum Teil bis in die frühen Morgenstunden.   

Zunächst geht mein Dank wieder an Sandra Gulla, Detlef, Ute und Nicole, die das erste Mal bei einer Ankunft dabei war. Es hat alles wieder reibungslos geklappt, sodass die Hunde sicher und ruhig ihr neues vorläufiges Zuhause beziehen durften.

Auch wenn ich mich wiederhole, jeder einzelne Hund hat es mehr als verdient. Gestern hat man auch wieder gesehen, wie nah Freud und Leid beieinanderliegen. Trudi hat bereits ein anderes Zuhause gefunden und wird in naher Zukunft dorthin ausreisen und so durfte die süße kleine Amika nachrücken und was soll ich sagen, die Kleine ist soooooo entzückend, dass ich keinen Zweifel daran habe, dass sie ganz schnell ihre Leute finden wird. Eine Zuckerschnute halt. Sie teilt sich nun mit Racoony ihr Zimmer, die ihr in Sachen Zuckeralarm in nichts nachsteht. Auch sie wird sicher sehr schnell ihre Menschen finden und die Süderstraße wieder verlassen.

Als erste ist Feticia ausgestiegen und sie ist so eine coole Socke, dass sie gleich an der Leine lief und sich wie Bolle freute, ihr ganzer Popo war in Bewegung. Sie genoss es sichtlich, von Ute gestreichelt zu werden und schnüffelte gleich mal ganz gelassen auf Hamburger Boden. Es machte ihr auch gar nichts aus auf Mummy, mit der sie sich nun ihr Zimmer teilt, etwas zu warten. Mummy ist so gezeichnet von den vielen Welpen und wusste nicht so recht, wie ihr geschah, als sie den Transporter verlassen sollte. Es hat etwas gedauert, sie zu überreden doch auszusteigen und so wurde sie in ihr neues Zimmer ganz ladylike in einer Box gefahren. Angekommen im neuen Zwischenzuhause, ist sie dann aber doch aufgetaut und man konnte ihr ansehen, wie die Angst etwas von ihr abfiel. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie ein sehr verständnisvolles Zuhause finden wird, bin mir aber auch sicher, dass sie sich noch etwas von Feticias Gelassenheit abschauen wird. Wenn man ihr in die Augen schaut, sieht man, was für eine Seele sie ist.

Mojito war schon im Transporter ganz ungeduldig und wollte so schnell wie möglich aussteigen. Das tat er dann auch wie Feticia, ganz cool und selbstbewusst. Er fand es ganz toll einfach so herumzuwuseln und es war für ihn selbstverständlich an der Leine zu laufen. Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen. Er ist ein ganz aufgewecktes und zutrauliches kleines Kerlchen, der aber bis zur endgültigen Genesung den Pflegern im Tierheim noch erhalten bleibt. Er wurde auf Filaria positiv getestet und wird nun dank seines lieben Rettungspatens in Hamburg behandelt werden können. Und dann wird auch er sehr schnell seine Leute finden. Sein Zimmer teilt er sich nun mit Valora, die auch ganz entzückend ist. Sie wollte zwar noch getragen werden und nicht selbst laufen, aber auch sie ist ganz zugänglich und aufgeschlossen. Zudem ist auch sie eine echte Zuckerschnute, sodass ich mir auch bei ihr sicher bin, dass die Durchreise in der Süderstraße nur von kurzer Dauer sein wird.

Ein weiteres Zimmer teilen sich die Geschwister Xantippe und Xavery. Und wie im wahren Leben ist Xantippe aufgeschlossener als Xavery. Sie ließ sich ohne Weiteres tragen, während er doch zweimal gebeten werden musste, den Transporter zu verlassen. Aber als er dann einmal draußen war, war es auch kein Problem ihn in sein neues Zwischenzuhause zu tragen. Die beiden sind noch etwas zurückhaltend, wobei man Xantippe schon anmerkt, dass sie sehr schnell auftauen wird. Xavery war einfach nur total fertig und wollte schlafen, zum Essen musste aber auch er nicht überredet werden und die beiden haben einträchtig erst aus dem einen und dann aus dem anderen Napf gegessen, Geschwister halt.

Die süße Emja teilt sich ihr Zimmer mit Gasthündin Casie*, die am Dienstag von ihrer Pflegestelle abgeholt wird. Emja brauchte etwas, bis sie aufgetaut ist und auch sie wurde lieber gefahren als getragen oder gar selbst zu laufen, aber einmal angekommen und gesehen, dass nun nichts Schlimmes mehr auf sie wartet, war sie gleich voll da, um alles zu erkunden, zu trinken und auch zu essen.

Marinel war leider doch nicht auf dem Transport, dabei sah es diese Mal doch so gut aus. Marinel hat die Staupe als einzige aus ihrem Wurf überlebt, aber sie hat wohl bleibende Lungenschäden behalten. So hat sie auch jetzt wieder unmittelbar vor dem Transport gehustet und durfte daher nicht reisen. Sandra Gulla wird sich Marinel bald vor Ort anschauen und dann entscheiden können, ob weiter versucht wird sie nach Hamburg zu holen oder ob Marinel – so traurig es ist – dauerhaft im Hundelager bleiben muss. Da die Entscheidung, dass Marinel nicht ausreisen darf, kurzfristig fiel, konnte kein Ersatzhund mit auf den Transport.

Umso mehr freue ich mich tierisch für alle Neuhamburger, die es geschafft haben und, dass sie nun nicht mehr um ihr Leben kämpfen müssen, sondern dass sie endlich anfangen können zu genießen, und für die künftigen Adoptanten, die ihnen eine schöne Welt und vor allem ein besseres Leben zeigen dürfen.

Hier geht es zu den Fotos der Ankunft.

(Fotos: Detlef Siggelkow)

Die Hunde werden noch eingangsuntersucht und kommen erst nach einer Quarantänezeit von sieben bis zehn Tagen in die Vermittlung. Wenn Sie sich aber bereits jetzt ernsthaft für einen der Hunde interessieren, lesen Sie bitte sorgfältig unsere Hinweise zur Tiervermittlung und senden Sie bitte den dort hinterlegten Bogen zur Selbstauskunft ausgefüllt an das Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Wir melden uns dann gerne bei Ihnen.

* Das sind Hunde, die bereits ein Zuhause gefunden haben, deren Ankunft aber nach den europäischen Transportbedingungen in einem Tierheim oder einer ähnlichen Einrichtung erfolgen muss, das über eine TRACES-Registrierung verfügt (TRAde Control and Expert System, ein von der EU eingeführtes Datenbanksystem, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie aus der und in die EU erfasst wird). Zudem haben die Amtsveterinäre, die für die Transporte von ProDogRomania e.V. in Deutschland zuständig sind, zur Auflage gemacht, dass die Hunde mindestens 48 Stunden in unserem Tierheim verbleiben, damit ggf. eine Kontrolle der Hunde durch die örtlichen Amtsveterinäre möglich ist. So ist die Aufnahme von Gasthunden keine große Sache für uns, für den Weg dieser Hunde in ein sicheres Zuhause aber unerlässliche Voraussetzung.