Gaby Lilge hält die süße Marilis sicher im Arm.

27. Februar 2017

Am vergangenen Sonnabend konnten wir zwölf Schützlinge aus dem rumänischen Hundelager Bucov begrüßen. Wieder einmal hatten Spender die „Tickets ins Glück“ für die Ausreise finanziert. Von der Ankunft berichtet dieses Mal unsere Mitarbeiterin Bernadette Patzak.

Als das Auslandstierschutz-Projekt im Jahr 2014 startete, hatte ich schon einmal eine Ankunft tagsüber während des Tierheimbetriebs erlebt. Nun war es höchste Zeit, das Ankunftsteam auch mal nachts zu unterstützen. Oder besser gesagt abends, denn schon um 18.15 Uhr erreichte der Transporter das Tierheim Süderstraße. Voller Vorfreude winkten wir Helferinnen den Wagen herbei. Alle Hunde, die auf der Ausreiseliste standen, konnten auch tatsächlich die Fahrt antreten. Tapfer hatten sie die etwa 30-stündige Fahrt in den Transportboxen durchgehalten. Nun war die Rettung ganz nah.

Als Erster durfte Goose aussteigen, der sich erst mal gründlich erleichterte. Behutsam geleitete Ute Rehr ihn an der Leine bis zu seinem Körbchen, das er sogleich neugierig inspizierte. Und dann kam schon Sunny! Mindestens vier Jahre lang hatte sie auf zwei Quadratmetern in einem Einzelzwinger ausgeharrt. Im Sommer 2015 hatte unsere 1. Vorsitzende Sandra Gulla die Hündin zum ersten Mal im Hundelager entdeckt, nun konnte sie endlich ausreisen. Aus Frust und Einsamkeit, und natürlich aufgrund mangelnder Bewegung, hat sie sich in jener Zeit einige Kilos zu viel angefuttert. Mutig meisterte Sunny den Weg bis in die Unterkunft, wo sie sich gleich mit ihrem tollen, ebenfalls schon etwas älteren Mitbewohner Goose anfreundete. Ich bin gespannt, wann sie ihre Schüchternheit – und die extra Kilos – verloren hat. Dauert sicher nicht lang! In unseren gerade neu mit Sand befüllten Ausläufen kann sie ausgiebig toben und wird dann bald ein anderer Hund sein.

Dakota und die puschelige Junghündin Jala wurden getragen und genossen in ihrem vorübergehenden Zuhause gleich ein paar Kuscheleinheiten. Auch der Außenbereich wurde vorsichtig erkundet, auch wenn vor allem Jala dem „Plastikvorhang“ zunächst sehr skeptisch gegenüberstand.

Wie immer wurden die Papiere und Chipnummern bei allen Hunden genau geprüft. Bandit hatte zu viel Angst, und ließ sich nicht anfassen. Ihn schoben wir in einer großen Transportbox bis in sein vorübergehendes Zuhause. Leider mussten wir feststellen, dass er auf einem Hinterlauf deutlich lahmt. Unsere Tierärzte werden ihn genau untersuchen – sobald er sie lässt. Auch werden wir daran arbeiten, dass der bildhübsche Bandit auch uns Menschen gegenüber bald aufgeschlossener wird.

Der Anblick von Perla und Icah ließ alle Frauenherzen in der Runde höher schlagen. Als einer der rumänischen Fahrer die Kleinen nacheinander aus ihren Transportkäfigen holte, posierten sie erst einmal ausgiebig für uns. Wir waren ihr Publikum! Mit einem breiten Lächeln im Gesicht trugen Nicole Genge und Gaby Lilge die beiden Junghunde in die Unterkunft. Ich bin mir sicher, dass sie schnell ihre Familien finden und noch viele, viele Herzen mehr im Sturm erobern werden!

Auch Dreibein Keanu, dem nach einem schweren Unfall ein Vorderlauf amputiert worden war, meisterte den Weg super an der Leine. Wir lassen ihn nun in Ruhe ankommen. Jiminy ist ein Zappelphilipp, ganz aufgeregt schlängelte er sich um die Beine von Ute Rehr, die ihn an der Leine in sein Bettchen brachte. Er wird in der rumänischen Gruppe sicher für gute Stimmung sorgen! Jiminiy wohnt erst einmal mit Marilis zusammen, die auch eine ganz aufgeweckte Hündin ist. Ismael und Linus konnten ebenso auf eigenen Beinen ins Warme laufen und teilen sich ein Zimmer. Wie alle rumänischen Neuankömmlinge hatten sie ordentlich Hunger und so waren die Näpfe im Nu geleert. Satt, zufrieden und beseelt von den Erlebnissen und Begegnungen hieß es dann gegen 20 Uhr für Hund und so langsam auch für uns Menschen: Ab ins Bett! Es war wirklich schön dabei gewesen zu sein, wie diese Zwölf in ihr neues Leben starteten.

Hier geht es zu den Fotos der Ankunft.

(Fotos: Bernadette Patzak)

Die Hunde werden noch eingangsuntersucht und kommen erst nach einer Quarantänezeit von sieben bis zehn Tagen in die Vermittlung. Wenn Sie sich aber bereits jetzt ernsthaft für einen der Hunde interessieren, lesen Sie bitte sorgfältig unsere Hinweise zur Tiervermittlung und senden Sie bitte den dort hinterlegten Bogen zur Selbstauskunft ausgefüllt an das Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Wir melden uns dann gerne bei Ihnen.